ANAMNESE

Anamnese

ANAMNESE

Anamnese (griech. „Anamnesis“) heißt Erinnerung, frei übertragen „Vorgeschichte“. Medizinisch versteht man darunter den Eigenbericht des Kranken über seine Krankheit. Eine gute Anamnese ergibt sehr wichtige Hinweise hinsichtlich möglicher Risiken und der Belastbarkeit eines Menschen.

Als Synonym verwendete Begriffe sind auch „Risiko-Check“ oder „Eingangsbefragung“.

Bei vielen funktionellen Erkrankungen ergibt sich die Diagnose allein aus den anamnestischen Angaben. Bei anderen Krankheiten müssen viele verschiedene Diagnoseverfahren angewendet werden, um die Ursache der Erkrankung oder der Schmerzen herauszufinden.

Zielsetzung der Anamnese

Die Anamnese ist die Basis eines jeden Trainingsplans und kann sowohl vom Arzt als auch vom Trainer durchgeführt werden (die Anamnese steht direkt am Anfang des Trainingsprozesses). Falls der Trainierende auf Anraten eines Arztes persönliche Trainingsstunden bucht oder das Studio aufsucht, wurde die Anamnese vom Arzt schon durchgeführt, sodass die Ergebnisse dem Trainer zur Verfügung stehen. In den häufigsten Fällen wird der präventiv arbeitende Trainer die Anamnese des Kunden, der vorher nicht vom Arzt untersucht wurde, durchführen, idealerweise im ersten Gespräch, sodass von Anfang an mögliche Risikofaktoren erkannt werden können. Falls durch diese Eingangsbefragung Krankheiten oder Beschwerden erkannt werden, ist es unter Umständen notwendig, dem Kunden zu einer sportärztlichen Untersuchung zu raten.

Teilbereiche der Anamnese

Zur Anamnese gehören folgende, für das Personal Training relevante, Teilbereiche:

Eigenanamnese

Die Erhebung geht auf bestehende und durchgemachte Erkrankungen und Operationen ein. Das können sein:

  • Stoffwechselerkrankungen (Eiweißstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus)
  • infektiöse Erkrankungen (Kinderkrankheiten, Hepatitis)
  • Magen-Darm-Erkrankungen (frühere Geschwüre, Blutungen, Schleimhautentzündungen)
  • Herzprobleme (Herzinfarkte, Rhythmusstörungen, Atemnot)
  • Schilddrüsenüber- bzw. -unterfunktion
  • Lungenprobleme (Asthma, Bronchitis)

 

Soziale Anamnese

  • Familienstand
  • Probleme
  • Arbeitsbelastung
  • Beruf bzw. Arbeitsgifte
  • veränderte Lebensgewohnheiten (Diät etc.)

 

Leistungsanamnese

  • Häufigkeit der sportlichen Betätigung
  • Beschwerden beim Sport
  • Sportart

 

Die Anamnese ist die Basis eines jeden Trainingsplanes. Hier werden mögliche Risikofaktoren erkannt, die die Gestaltung des Trainings beeinflussen. Unter Umständen sollte sogar ein Arzt zurate gezogen werden. Gleichzeitig kann die Anamnese helfen, ein Vertrauensverhältnis zwischen Trainer und Kunde aufzubauen.

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